April, April
Schon seit dem 17.
Jahrhundert sind sie in Deutschland überliefert: die Aprilscherze. Auch heute besteht
in Deutschland der scherzhafte Brauch, am 1.April jemanden mit einem
drolligen Auftrag oder einer lächerlichen Botschaft in den April zu
schicken. Meist sollen dabei irgendwelche unmöglichen Dinge besorgt
werden wie Mückenfett, Hahneneier, Gänsemilch oder getrockneter Schnee. Im
ganzen deutschen Sprachgebiet kennt man den volksmündlichen Reim: „Am ersten
April schickt man die Narren hin, wo man will.“
Die Redensart „in
den April schicken“ findet sich zuerst 1618 in Bayern. Warum dieser Brauch
am 1. April stattfindet, ist nicht sicher geklärt. Da er vermutlich von Frankreich
nach Deutschland gelangte, könnte es damit zusammenhängen, dass Karl IX. im
Jahr 1564 den Neujahrstag vom 1. April auf den 1. Januar verlegte. Wer das
vergaß, traf seine Vorbereitungen umsonst.
Man hat allerdings
das Aprilschicken auch anders zu deuten und herzuleiten versucht, so u.a. vom
Termin des römischen Narrenfestes oder vom Augsburger Reichstag am 1. April
1530. Dort sollte unter anderem das Münzwesen geregelt werden. Aus Zeitgründen
kam es jedoch nicht dazu, so dass für den 1. April ein besonderer Münztag
ausgeschrieben wurde. Als dann der 1. April kam, fand dieser Münztag dann doch
nicht statt. Zahlreiche Spekulanten, die auf diesen Münztag gesetzt hatten,
verloren ihr Geld und wurden auch noch ausgelacht
Auch in der Literatur
ist der Brauch bezeugt. So dichtet Goethe:
Willst du den
März nicht ganz verlieren,
So lass nicht in April dich führen.
Den ersten April musst überstehen,
Dann kann dir manches Gute geschehen.
Schließlich ist
der April wegen seines veränderlichen Wetters bekannt und zum Bild der
Unbeständigkeit geworden. So gibt es die Wetterregel „April, April, der weiß
nicht, was er will“. Andere Wendungen sind umgangssprachlich noch ganz
geläufig, z.B. „er ist launisch wie der April; ein Gesicht wie Aprilwetter“ (zwischen
Lachen und Weinen).
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